Die Auswahl eines Content Management Systems (CMS) ist eine wichtige Entscheidung. Vielleicht steht ihr gerade…
Wie verändert sich Suchmaschinenoptimierung durch KI?
Nutzt ihr noch Google & Co. um im Web nach Informationen zu suchen oder befragt ihr einen Chatbot wie ChatGPT? In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, wie künstliche Intelligenz die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und das Internet verändert.
Reichweitenverlust durch KI-Antworten bei Google
In den letzten Monaten sind vermehrt Beiträge und Artikel erschienen, in denen über den Reichweitenverlust von Websites berichtet wurde.
t3n: Googles KI-Suche bedroht Webseiten: Wie Betreiber an Reichweite verlieren
Bayerischer Rundfunk: KI-Antwort direkt bei Google – Erdbeben in der Internet-Ökonomie
Die seit März 2025 an erster Stelle platzierten KI-generierten Antworten auf Google-Ergebnisseiten werden für den Reichweitenverlust verantwortlich gemacht. Diese Zusammenfassungen werden von den Nutzern bevorzugt gelesen, ein Klick auf die Quelle oder einen der rechts daneben oder darunter stehenden Links findet oft nicht mehr statt.
Im persönlichen Gespräch haben mir Kolleginnen und Kollegen davon berichtet, dass sie ebenfalls diese Erfahrung machen.
Wie geht ihr mit KI generierten Antworten um?
- Besucht ihr die verlinkten Quellen?
- Klickt ihr auf ein Suchergebnis unter oder neben der der KI-Antwort bei Google?
Chatbot statt Google & Co.
Doch es gibt noch eine weitere Veränderung im Suchverhalten, die durch Künstliche Intelligenz verursacht wird: Anstelle mit Google oder Bing nach Informationen oder Produkten zu suchen, werden verstärkt Chatbots wie
- ChatGPT,
- Perplexity oder
- Gemini
genutzt. Sie sind nur einen Klick entfernt, bereits als App auf dem Handy vorinstalliert und in WhatsApp oder Instagram integriert. Dies führt unweigerlich zur Frage wie man als Experte oder Expertin für Suchmaschinenoptimierung darauf reagieren kann. Daher habe ich zwei beliebte Chatbots, ChatGPT und Claude „befragt“.
Was antworten Claude und ChatGPT auf die Frage: Wie verändert sich Suchmaschinenoptimierung durch KI?
Antwort von ChatGPT-5
Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aktuell auf mehreren Ebenen – und zwar nicht nur auf der technischen, sondern auch auf der strategischen Seite.
Hier sind die wichtigsten Veränderungen:
Suchmaschinen werden selbst „intelligenter“
- Google, Bing & Co. nutzen KI (z. B. Google RankBrain, BERT, MUM), um Suchanfragen besser zu verstehen.
- Semantik rückt stärker in den Fokus: Nicht mehr nur Keywords zählen, sondern die Bedeutung und der Kontext.
- Konsequenz: Keyword-Stuffing verliert an Wirkung – Inhalte müssen die Suchintention abdecken.
Personalisierte und kontextbasierte Ergebnisse
- KI verarbeitet Standort, Suchhistorie, Geräteinformationen und sogar Tageszeit, um Ergebnisse zu personalisieren.
- Das heißt: Rankings sind nicht mehr für jeden Nutzer gleich.
- SEO muss daher stärker auf Zielgruppen-Segmente und nicht nur auf universelle Rankings ausgerichtet werden.
Content-Produktion verändert sich
- KI-Tools wie ChatGPT, Gemini oder Jasper beschleunigen die Inhaltserstellung (Artikel, Meta-Descriptions, FAQs).
- Aber: KI-generierter Content muss überarbeitet und mit echtem Mehrwert angereichert werden, um nicht als generisch zu gelten.
- Google betont den E-E-A-T-Ansatz (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) – reine KI-Texte ohne Fachautorität sind riskant.
Suchergebnisse verändern sich visuell und strukturell
- Mit KI-gestützten Suchergebnissen (z. B. Google’s „AI Overviews“ oder Bing Chat) erscheinen Antworten oft direkt im Suchergebnis.
- Das kann den Traffic auf Webseiten reduzieren, weil Nutzer ihre Antwort schon in der Suche finden.
- Neue SEO-Aufgabe: „Visibility Optimization“ in AI-Answers – also so schreiben, dass Inhalte auch in diesen KI-Boxen erscheinen.
Automatisierung von Analyse & Optimierung
- KI-Tools können Keyword-Recherche, Wettbewerbsanalyse, technische Audits und Link-Analysen deutlich schneller durchführen.
- Das verschiebt den Fokus von „Datensammeln“ zu „Strategie entwickeln“.
- SEO-Manager werden zu Orchestratoren, die KI-Daten interpretieren und in eine Content- und Linkstrategie übersetzen.
Sprachsuche & multimodale Suche
- KI fördert den Trend zu Voice Search und Bilderkennung (Google Lens, Bing Visual Search).
- Suchanfragen werden länger, dialogartiger und oft in Frageform gestellt.
- Inhalte müssen natürliche Sprache und strukturierte Daten (Schema.org) nutzen, um sichtbar zu bleiben.
Fazit von ChatGPT
KI macht SEO weniger zu einem „Keyword-Ranking-Spiel“ und mehr zu einem Content-Qualitäts-, Kontext- und Sichtbarkeits-Spiel.
Erfolgreiche SEO-Strategien der nächsten Jahre werden KI sowohl als Werkzeug (zur Automatisierung) als auch als Wettbewerbsfaktor (Optimierung für KI-gestützte Suche) berücksichtigen müssen.

Antwort von Claude Sonnet 4
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Suchmaschinenoptimierung auf mehreren Ebenen grundlegend:
Algorithmus-Entwicklung der Suchmaschinen
Suchmaschinen wie Google nutzen mittlerweile KI-Systeme wie RankBrain und BERT, um Suchanfragen besser zu verstehen und relevantere Ergebnisse zu liefern. Diese Algorithmen können Kontext, Nutzerintention und semantische Zusammenhänge erfassen, wodurch sich die Bewertungskriterien für Websites kontinuierlich verfeinern.
Content-Erstellung und -Optimierung
KI-Tools ermöglichen SEO-Experten, Inhalte effizienter zu erstellen und zu optimieren. Sie können
- Keyword-Recherchen automatisieren,
- Content-Gaps identifizieren und sogar
- Texte generieren.
Gleichzeitig müssen SEO-Strategien angepasst werden, da Suchmaschinen immer besser darin werden, qualitativ hochwertigen, nutzerorientierten Content von automatisch generiertem Material zu unterscheiden.
Technische SEO-Analyse
KI-basierte Tools können große Datenmengen analysieren, um technische Probleme auf Websites zu identifizieren, die Ladezeiten zu optimieren und die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Sie erkennen Muster in Crawling-Daten und können Vorhersagen über die Performance von Optimierungsmaßnahmen treffen.
Personalisierung und Nutzerverhalten
Suchmaschinen nutzen KI, um Suchergebnisse basierend auf individuellen Nutzerprofilen, Standorten und Suchhistorien zu personalisieren. SEO-Strategien müssen daher flexibler werden und verschiedene Nutzergruppen berücksichtigen.
Voice Search und neue Suchformate
KI-gestützte Sprachassistenten verändern die Art, wie Menschen suchen. SEO muss sich an natürlichere, konversationelle Suchanfragen anpassen und Featured Snippets sowie strukturierte Daten optimieren.
Fazit Claude:
Die größte Herausforderung besteht darin, dass KI-Algorithmen zunehmend darauf ausgelegt sind, manipulative SEO-Praktiken zu erkennen. Erfolgreiche SEO konzentriert sich daher immer stärker auf authentische Nutzerfreundlichkeit und qualitativ hochwertigen Content, während rein technische Tricks an Wirksamkeit verlieren.
Bestätigung Trafficverlust
ChatGPT erwähnt in seiner Antwort, dass KI-gestützte Suchergebnissen den Traffic auf Webseiten reduziert, da die Nutzer ihre Antwort schon auf der Ergebnisseite finden. Dies bestätigt die Aussagen der zum Beginn des Beitrags erwähnten Artikel und die Erfahrungen von Fachleuten.
Suchmaschinenoptimierung speziell für KI
Künftig soll man sich laut Chat GPT in der Suchmaschinenoptimierung auf die „Visibility Optimization“ fokussieren, um eigene Inhalte in den KI-generierten Ergebnissen zu platzieren.
In diese Richtung zielt die Optimierung auf Large Language Models (LLMS) oder AI Optimization (AIO) mithilfe z. B. der LLMS.txt Datei. Diese ähnelt einer Sitemap und soll LLMS ein konkretes Bild über die Inhalte einer Website vermitteln. Website-Betreiber strukturieren ihre Inhalte so, dass sie für KI-Systeme leicht verständlich sind.
Dabei geht es nicht mehr darum, Nutzer auf die eigene Website zu leiten, sondern darum, dass die eigenen Inhalte von der KI als Quelle verwendet und in den Zusammenfassungen zitiert werden.
Nachhaltige Veränderung nicht nur der Suchmaschinenoptimierung, sondern des Webs
Doch es besteht weiter das Problem, dass Nutzer oftmals nur das KI-gestützte Suchergebnis lesen und nicht die Websites besuchen, von denen die Inhalte stammen.
Wer auf einer Website hochwertigen Content anbietet, um Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, Anzeigen schaltet oder Affiliate Links eingebunden hat, geht dann leer aus. Websitebetreiber, die auf dieses Monetarisierungsmodell gesetzt haben, müssen ihre Strategie überdenken. Gleichzeitig benötigen die Anbieter der Chatbots die Webseiten und ihre hochwertigen Inhalte, um KI-Modelle zu trainieren.
Doch worin liegt dann noch der Anreiz, diese Inhalte zu erstellen?
Dies führt zu einer Veränderung des Webs. Dies wird auch in einem Kommentar von Heise deutlich. Der Autor Oliver Diedrich warnt vor einer Verarmung des Internets, da das „KI-Internet“ seine ursprüngliche Vielfalt und die Möglichkeit für jeden zu publizieren verlieren könnte.
In eine ähnliche Richtung geht der Artikel von Thomas Germain, der auf der Website der BBC erschienen ist.
Er zitiert aus einer Studie des Pew Research Centers, die zeigt, dass Googles KI-Zusammenfassungen das Klickverhalten der Nutzer drastisch verändern: Sie klicken fast zweimal seltener auf Links zu anderen Websites und beenden in 26% der Fälle ihre Sitzung.
Diese Entwicklung sieht er als Existenz bedrohend für viele Website Betreiber, die auf den Traffic von den Suchmaschinen angewiesen sind – einige verzeichnen bereits Umsatzrückgänge von 20 – 40%.
Zukunft der Suchmaschinenoptimierung
ChatGPT beschreibt, dass sich Suchmaschinenoptimierung von einem „Keyword-Ranking-Spiel“ zu einem „Content-Qualitäts-, Kontext- und Sichtbarkeits-Spiel“ entwickelt und damit deutlich komplexer und vielschichtiger wird.
Suchmaschinenoptimierung wie wir sie bisher kannten, steht vor einem fundamentalen Wandel. Da Googles KI-Zusammenfassungen die Klickraten reduzieren und Nutzer seltener auf Websites gelangen, verliert klassisches SEO – das darauf ausgelegt war, in den organischen Suchergebnissen zu ranken – an Wirksamkeit.
Da der Traffic über Google & Co. sinkt, müssen Unternehmen und Websitebetreiber verstärkt auf andere Kanäle und Vermarktungsformen setzen – z. B. Social Media oder Newsletter. Die Herausforderung liegt darin, Kunden und Nutzer zu erreichen, die nicht mehr über Google & Co. auf die Website kommen.
Langfristig könnte sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Web entwickeln: Während große und bekannte Publisher und Plattformen weiterhin Traffic generieren können, werden es neue Websites und unbekanntere Firmen es schwieriger haben – es sei denn, sie finden neue Wege, ihre Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen.
